tk. Bereits in der Anfangsphase zeigte sich, dass Sempach dem FC Schattdorf auf eigenem Terrain überlegen ist. Nach gut zwei Minuten hatte der FC Sempach bereits eine erste Grosschance, als ein Stürmer alleine vor dem Tor von Schattdorf auftauchte, dann aber nur (zum ersten Mal) den Pfosten traf. Die Heimmannschaft wirkte wacher und präsenter, hatte klar mehr Ballbesitz, nutzte jede kleine Unsicherheit sofort aus und drückte die ersten 20 Minuten fast ununterbrochen Richtung Gästetor; und so musste nach 15 Minuten der Ball auch ein erstes Mal aus den Maschen geholt werden. Das vermeintliche 1:0 für Sempach wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Sofort preschten die Gelb-Roten wieder vor und schlossen mit einem wuchtigen Kopfball ab, der aber vom Schattdorfer Keeper gehalten werden konnte. Nach einer weiteren Chance durch Sempach liess die Elf von David Cos-Cayon mit einem schnellen Angriff über die linke Seite aufblicken, dass auch sie den Ball laufen lassen könnten. Die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit waren ausgeglichen und beide Mannschaften kamen zu zwingenden Torchancen, welche aber beidseitig nicht genutzt werden konnten. 0:0 hiess der Pausenstand im Seefeld und die 150 Zuschauer hofften auf eine bessere Torverwertung in der zweiten Halbzeit.

Die Sempacher starteten nach dem Pausentee sofort wieder schneller. Die Angriffe auf das Tor des FC Schattdorf kamen im Minutentakt. Fast sträflich wurde keine genutzt. Das Leder traf entweder erneut den Pfosten, wurde über das Tor geschossen oder konnte von Livio Mahrow gehalten werden. Kurz nach dem Doppelwechsel durch die Rot-Schwarzen passierte, was sich seit über 60 Spielminuten abgezeichnet hatte: Sempach verwertete eine Ecke zum wohlverdienten 1:0.

Den Rückstand im Nacken bündelten die Schattdorfer ihre Kräfte, suchten sofort den Ausgleich und drückten gegen das Sempachertor. Drei Eckbälle in 3 Minuten konnten aber von den heute nicht nur spielerisch, sondern ebenfalls körperlich überlegenen Platzherren abgewehrt und in schnelle Gegenangriffe umgewandelt werden. In dieser Phase spielten die Urner kräftezehrend offensiv und nur durch schnelles Umschalten konnten weitere Tore der Sempacher verhindert werden. Ein wunderbarer Freistoss von Captain Ramon Scheiber wurde sensationell vom gegnerischen Torwart gehalten.

Nach zwei Drittel der zweiten Halbzeit wechselten sich die Angriffe ab, Schattdorf und Sempach kamen zu Möglichkeiten - doch der Ausgleich wollte nicht fallen. Durch die einzige gelbe Karte von Schattdorf in diesem Spiel kamen die Seeländer zu einem Freistoss aus 18 Metern, der in der 80. Minute kaltblütig zum 2:0 in der Torwartecke versenkt wurde. Wieder durch eine Standartsituation und wieder durch den Doppeltorschützen Patrik Lika. Die letzten 10 Minuten wurden für die Zuschauer gespielt. Ein Angriff folgte dem nächsten. Beidseitig wurden die Verteidiger nochmals auf die Probe gestellt. Die Offensive beider Mannschaften erspielten sich weitere Torchancen und gefährlichen Gegenangriffe im Minutentakt heraus. Das Spiel endete, wie es begonnen hatte: Mit einem Pfostenschuss von Sempach nach einem erneuten Eckball.

Der FC Sempach war heute einfach schneller und einfallsreicher und hat die Partie verdient gewonnen. Wenn Punkte für die Kondition vergeben würden, hätte sich der FCS wohl einen mit nach Hause genommen. Zum Telegramm.

Bild: Sandro Tresch Photography