Für das letzte Meisterschaftsspiel der Hinrunde empfing das Fanionenteam des FC Schattdorf den am Tabellenende stehenden FC Eschenbach. Das Ziel für den Abend war klar: 3 Punkte holen, zuhause ungeschlagen bleiben und den Anschluss an die Spitze wahren.

Seit einigen Jahren kommt es oft zum Duell gegen den FC Eschenbach. Dabei waren die Partien stets ausgeglichen und konnten je nach Tagesform von beiden Teams für sich entschieden werden. Durch den grossen Umbruch nach dem Abstieg des FC Eschenbach aus der 2. Liga interregional standen die Vorzeichen aber etwas anders. Zudem befindet sich der FC Eschenbach zurzeit in einer Phase, in der es nicht «läuft» (Tabellenschlussrang mit nur 2 Siegen), während der FC Schattdorf sich in einer Phase befindet, in der es «läuft» (7 von 8 der letzten Spiele gewonnen). Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen also nicht sein.

Kein Unterschied sichtbar

In der ersten Hälfte war von diesen klaren Unterschieden jedoch nicht viel zu sehen. Der Gast aus dem Luzerner Hinterland startete alles andere als wie ein Tabellenletzter. Mit viel Zug und Elan (und einiger Mithilfe der Schattdorfer Verteidigung) dauerte es nicht lange und die Gäste hätten in Führung sein können (oder sogar müssen). Doch wie bereits in den vorderen Partien war Yannick Arnold im Tor ab Minute eins hellwach und parierte alle Schüsse erfolgreich. Zudem kommt hinzu, dass wenn’s mal nicht läuft, die Torumrandung halt auch nicht dein Freund ist. Doch der Lattenschuss der Gäste in der 15. Minute war auch ein Weckruf für die Schattdorfer. Vermehrt kamen sie nun in die Offensive und machten Druck über die Aussenbahnen. Beide Aussenverteidiger kamen zu vielversprechenden Flanken, doch Zählbares gab es auch auf Seiten der Urner nicht zu notieren.

10 gegen 11 und immer noch kein Unterschied sichtbar

In der dreissigsten Minute kam es wohl zur Schlüsselszene der Partie, so zumindest dachten dies in jenem Moment viele. Nach einem Ballverlust grätschte Tim Gisler übereifrig dem Ball nach und traf mit voller Wucht das Bein eines Luzerners. Der Schiedsrichter zeigte dem Jungspund folgerichtig die rote Karte. Wer allerdings erst nach dieser Aktion auf dem Grünen Wald erschien, konnte nur durch Zählen feststellen, dass die Heimmannschaft nur noch zu zehnt spielt. Den elften Mann machten die Urner durch zusätzliche Laufbereitschaft und Wille weg. Bis zur Pause ging dies gut und man konnte sogar noch eine Chance auf das 1:0 verzeichnen.

Horrorminuten für den FC Eschenbach

Nach der Pause ging es im gleichen Stil weiter. Die Gäste wussten mit der nummerischen Überzahl nicht viel anzufangen und schoben sich den Ball etwas planlos hin und her. Die wenigen Chancen konnte allesamt der FC Schattdorf verzeichnen. Ramon Scheiber verpasste wie in Halbzeit eins das Tor jeweils nur knapp. In der 70. Minute konnten die Jungs von Enz/Infanger/Zberg einen Konter über Sandro Stampfli und Robin Mahrow lancieren. Letzterer fand nach einem langen Sprint den Weg zu Skander Agrebi und dieser mit einem gezielten Schuss den Weg in die Maschen. Dieser Dosenöffner bescherte der Heimmannschaft die wohl besten zwanzig Minuten der Saison, während die Gäste die wohl unglücklichsten zwanzig Minuten ihrer Karriere einzogen. Nach einem Eckball war es erneut Agrebi, welchem der Ball vor die Füsse fiel und nur noch einschieben musste. Ein langer Auskick und ein Foul im Strafraum und auch Topskorer Patrik Stampfli konnte sich per Elfmeter feiern lassen. Der Eigenfehler eines Innenverteidigers bescherte Stampfli nach Vorarbeit von Kevin Gamma gar das zweite Tor und weil’s ja läuft, respektive der anderen Mannschaft nicht, wurde Patrik Stampfli nach einem Gewühl im Strafraum noch vom Torwart angeschossen und der Ball kullerte zum 5:0 ins Tor!

Eine Vorrunde mit Höhen und Tiefen

13 Spiele, 7 Siege, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen, 22 Punkte, ein positives Torverhältnis und das Überwintern im Cup. Dies sind die Zahlen und Fakten einer Vorrunde mit Höhen und Tiefen. Nach verschlafenem Start fand die Mannschaft zum Siegen zurück und kann auf eine solide Hinrunde schauen. Für die Rückrunde gilt es, den Willen, die Kampfbereitschaft und die Solidarität mitzunehmen um auch im Frühling den «Töff aalah» zu können. Das Ziel ist bereits jetzt klar: Zuhause ungeschlagen bleiben, an der Spitze mitmischen und möglichst lange im Cup bleiben.

Bis dahin dürfen die Spieler aber verdientermassen die Beine etwas hochlegen und ein wenig Winterspeck anfressen. Die Kraft- und Konditionstrainings im Frühjahr müssen sich ja auch lohnen… Hopp Schattdorf und eine schöne Saisonpause!