Die Tabelle bestimmt die Voraussetzungen, die Mannschaften das Spiel. Dass im Spiel des FC Schattdorf gegen den AC Taverne die Favoritenrolle klar war, sah man auf einen Blick auf die Tabelle relativ schnell. Der Tabellenleader aus dem Tessin spielte gegen den Letztplatzierten aus dem Urnerland. Das Spiel war für beide Teams Entscheidung dafür, in welcher Liga in der kommenden Saison gespielt wird.

Das Match startete abtastend, die Heimmannschaft wirkte aber wacher und versuchte mit tollen Kombinationen den durch den Gotthard angereisten Gegner in die Defensive zu drängen. So waren es auch die Schattdorfer, welche in der Startphase deutlich mehr am Ball und vor dem Tor des AC Taverne auftauchten. Es dauerte fast 20 Minuten bis zum ersten Abschluss der Tessiner. Die Urner zeigten, dass sie sich keinesfalls durch die Tabellenlage beeindrucken liessen und konnten all ihre Stärken, besonders nach den stehenden Bällen, unter Beweis stellen. Eckbälle und Freistosse wurden zunehmend gefährlicher für die Gäste. So verpassten Ramon Scheiber und Berke Özyürek das Tor nach Eckbällen nur knapp. Die ACT versuchte dagegen zu halten, blieb aber weitgehend ungefährlich. In der 37. Minute wurden das Heimteam und die Zuschauer durch das längst fällige 1:0 belohnt. Nach einem Freistoss konnte Samuel Wirth im Nachschuss die Rot-Schwarzen in Führung schiessen. Das Spiel nahm so richtig Fahrt auf und auf beiden Seiten waren es die Schlussmänner, welche weitere Treffer in der ersten Halbzeit verhindern konnten. So zog sich der FC Schattdorf hochverdient mit der 1:0 Führung in die Pause zurück.

Spielentscheidung innerhalb von vier Minuten

Ähnlich der ersten 45 Minuten starteten die Teams in die zweite Halbzeit. Beide kamen zu Möglichkeiten, welche aber nicht verwertet werden konnten. Die erste hochkarätige Chance des FCS verpasste Joachim Gisler in der 53. Minute, erneut nach einem Eckball, mit einem Kopfball nur ganz knapp. So blieb es vorläufig bei der 1:0 Führung durch die Platzherren. Dann kamen die entscheidenden 5 Minuten des Spiels. Das Trainerduo Damiano Meroni und Maurizio Fabbri nahmen in der 62. Minute einen Dreifachwechsel vor. Sie ersetzten die beiden Stürmer und den direkt dahinter agierenden Mittelfeldspieler. Mit dem ersten kommenden Angriff der ACT in der 63. Minute mitten durch den Sechzehner entstand vor dem Tor des FCS ein Gewimmel, in welchender Ball nach einem Pfostentreffer von Samba Ndaw zum 1:1 mit viel Glück im Tor untergebracht werden konnte. Der Ausgleich war kaum eine Minute alt, als mit dem nächsten Vorstoss und einem abgefälschten Volley von Giovanni Guaita das Leder wieder aus den Maschen des Tors der Urner gefischt werden musste. Als wären diese beiden unglücklich erzielten Tore des Ligaleaders nicht genug, folgte mitten in der Verarbeitung der beiden unnötigen, nicht dem Spielverlauf entsprechenden Gegentore der Supergau. Der Kapitän der Gäste, Dusan Cvetkovic, versenkte in der 67. Minute einen unhaltbaren Traumfreistoss zum 3. Tor innerhalb von 4 Minuten. Das Team um Gabriel Gabriel und Reto Infanger versuchte in den verbleibenden 20 Minuten alles, um den Anschluss- und womöglich noch den Ausgleichstreffer zu schiessen. Nachdem Ramon Scheiber den Ball in der 72. Minute nach einer tollen Stafette nur knapp neben dem Tor vorbei schoss, hatten die beiden besten Chancen in den Schlussminuten die eingewechselten Junioren. Luca Megnet köpfte in der 86. nach einem Eckball nur ganz knapp über das Tor. Ebenfalls mit dem Kopf kam der in der 88.Minute eingewechselte Aurin Camenisch an den Freistossball von Paul Arnold. Er nutzte die wohl erste Chance in der zweiten Minute seiner Spielzeit zum 2:3 in der 90. Minute.

Schattdorf steigt in die 2. Liga ab

Die Rot-Schwarzen verlieren am drittletzten Spieltag gegen den AC Taverne mit 2:3 und können den Ligaerhalt mit 8 Punkten Rückstand auf den Platz über dem Strich in den verbleibenden 2 Spielen nicht mehr wettmachen. Der AC Taverne hingegen steht definitiv als Aufsteiger fest und spielt in der kommenden Saison in der 1. Liga.

Für Schattdorf bleibt die Gewissheit, dass auch der zukünftige Erstligist schlagbar gewesen wäre und sich das junge Team keinesfalls vor einem Gegner verstecken muss. Bleibt die Leistung gleich, kommt noch das nötige Abschlussglück hinzu und können sie die jungen Spieler weiterhin so gut in die Mannschaft einfügen, stehen den Schattdorfern auf und neben dem Platz noch zwei tolle Spiele in der 2. Liga interregional gegen Emmenbrücke und Hergiswil und in der kommenden Saison in der 2. Liga bevor.